2. Reise nach Uljanowsk an der Wolga
19. – 24. April 2017
Tägliche Zusammenfassung eines Zuhausegebliebenen
Tag 1 - Anreise
Das Abenteuer beginnt! Die 8 Russlandfahrer machen sich auf den Weg. Nach dem Reisesegen auf dem Erfurter Hauptbahnhof durch Pfarrer Klaus ging es los. Der erste Halt ist in Berlin, um dort in den Flieger nach Moskau zu steigen. Dort in den nächsten Flieger nach Uljanowsk.
SMS von unserem Diakon um 23:55 Uhr:
Der zweite Flug ist auch gut überstanden, Gepäck ist da und Pater Ezechiel auch. Wir sitzen jetzt im Auto und lassen uns „zu Bett fahren“. Morgen berichten wir mehr. Gute Nacht!
Tag 2 - Stadt und Geschichte
Der heutige Tag begann mit einem schönen Frühstück, welches es wegen der Ankunft mitten in der Nacht erst kurz nach 10 Uhr gab. Zuerst ging es dann in die orthodoxe Kathedrale von Ulkanowsk, welche bei unserem Besuch vor zwei Jahren noch wegen Bauarbeiten geschlossen war. Mittagessen gab es im Haus der Ordensschwestern.
Am Nachmittag wurden wir durch das wohl berühmteste Gymnasium der Stadt geführt, wo einst Lenin die Schulbank drückte – heute ist es ein Museum. Danach gingen wir in ein uriges Museum zur Geschichte und Tradition des russischen Tee´s – einschließlich Verkostung mit original Samowar. Zum Abendessen gab es Steaks und danach wurde noch fleißig gesungen.
Das Wetter heute wurde zum Nachmittag besser, doch alles taut und überall sind Schlaglöcher mit riesigen Pfützen.
Tag 3 - An der Wolga
Der heutige Tag begann mit der Heiligen Messe und der Frage aus der Predigt: Was macht mein christliches Leben aus? Wieviel Zeit nehme ich mir pro Tag für Gott?
Anschließend besuchten wir den künftigen Standort der in Planung befindlichen Katholischen Kirche direkt am vereisten Wolgastrand auf der anderen Seite der Stadt. Hierzu mussten wir eine 6 km lange Brücke überqueren.
Am Nachmittag haben wir in einer Go-Kart-Halle einige Runden gedreht. Hier kamen dann nach und nach auch immer mehr Messdiener von Uljanowsk dazu.
Den durchgehend sonnigen Tag beendete ein spontan zu Mc Donalds verlegtes Abendbrot.
Tag 4 - Sysran
Nach dem heutigen Frühstück starteten wir mit Kleinbus und PKW Richtung Sysran. Die Fahrt dauerte zweieinhalb Stunden. Dort feiern die Uljanowsker Priester regelmäßig Gottesdienst. Wir begleiteten sie heute dabei und konnten uns so eine Vorstellung vom Leben eines russischen Missionars verschaffen.
Während Schwester Vsediva uns mit einem russischen Brettspiel zu begeistern versuchte, hat Pater Ezechiel für uns draußen trotz Regen gegrillt, so dass wir wie immer lecker und reichlich speisen konnten.
Bei dem dann notwendigen Verdauungssparziergang durch die Stadt sahen wir russische Züge – eine richtige Attraktion für uns, die wir nur hochmoderne Züge kennen. Auch kamen wir an einem Markt vorbei, wo es arg nach Fisch gerochen hat …
Wieder zurück feierten wir die Heilige Messe, bei der zwei von uns ministrierten und der Diakon assistierte.
Abends wieder in Uljanowsk war auch schon der Tisch reichlich gedeckt. Gut gesättigt spielten wir dann noch ein paar Runden Tischtennis.
Tag 5 - Sonntag: 2mal Heilige Messe
Nach der Sonntagsmesse in der übervollen Kapelle von Uljanowsk – selbst auf dem Gang davor standen die Leute wie die Heringe –
und der anschließenden Übergabe unserer Gastgeschenke wurde eigens für uns passend zum Weißen Sonntag eine kleine Ostergeschichte von den Jüngsten der Gemeinde gespielt.
Am Nachmittag fuhren wir in zwei Gruppen mit Pater Ezechiel und dem Kaplan Pater Orzu auf zwei Außenstationen zum Gottesdienst.
Die Gruppe mit Pater Ezechiel war im 140km entfernten Dorf Karsun, wo wir die Heilige Messe in einem Wohnzimmer mit über 30 jungen Leuten feierten.
Auf dem Rückweg gab es einen kurzen Abstecher zu einer orthodoxen Klosteranlage, wo die älteste Kirche der Region steht.
Tag 6 - Heimreise
Nach sehr zeitigem Aufstehen, kurzem Frühstück und Reisesegen gab es im Pfarrhaus und auf dem Flughafen eine überaus herzliche Verabschiedung. Von Uljanowsk nach Moskau mit wiederum mehrstündigen Aufenthalt endete unsere letzte Flugetappe in Berlin.
Dann ging es weiter mit dem ICE nach Erfurt, wo uns schon Familie und Freunde sehnsüchtig erwarteten.
Unsere Reise war ein großes Abenteuer! Wir haben viel gesehen, erlebt und viele liebe Menschen kennen gelernt.
Wir danken allen, die uns das ermöglicht haben, nicht zuletzt der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer Erfurt
sowie privaten Sponsoren!
April 2017 – Niclas