Ministranten oder auch Messdiener (und natürlich auch Ministrantinnen oder Messdienerinnen) sind Diener (lateinisch „ministrare“ = dienen) oder Helfer des Priesters im katholischen Gottesdienst. Natürlich helfen sie auch dem Bischof oder wie bei uns dem Diakon, und sie tun das stellvertretend für die Gemeinde.
Bei unserem Dienst tragen wir eine besondere Kleidung. Das ist ein langes Gewand (Talar) in rotgrün oder schwarz. Die Farbe wechselt im Laufe des Jahres je nach Anlass des Gottesdienstes – also: Rot zu Weihnachten und Ostern und anderen Festtagen, schwarz bei eher traurigen Anlässen (in manchen Gemeinden gibt es hier auch noch violett), und grün ist die „Allerweltsfarbe“ im Laufe des Jahres, wenn nichts besonderes ansteht. Darüber kommt das weiße Rochett, das uns und auch die Gemeinde an das Taufkleid erinnern soll. (Wenn wir zu Fasching besonders gut drauf sind, mischen wir das ganze auch mal: Liturgische Farbe BUNT 😅)
Als Ministranten haben wir im Gottesdienst unterschiedliche Aufgaben. Auch wenn das in den verschiedenen Gemeinden alles sehr ähnlich ist (ein richtiger Ministrant kann eigentlich überall ministrieren),
bei uns in St. Martini sieht das konkret so aus:

"Haupt"

Wie der Name schon sagt, 
der wohl wichtigste Part als Ministrant. 
Der Begriff „Haupt“ umschließt bei uns das Helfen bei der Gabenbereitung, 
Klingeln zur Wandlung 
und das Abräumen des Altares 
nach der Kommunionausteilung.
Wenn nur wenige von uns da sind, übernimmt „Haupt“ auch „Buch“ und weitere Dienste. „Haupt“ fällt nie aus.

"Buch"

Mit „Buch“ ist das Messbuch gemeint, das der entsprechende Ministrant dem Priester zum Tagesgebet am Beginn des Gottesdienstes und am Ende zum Schlussgebet hält.

Kerze Evangelium

Bei uns geht’s immer feierlich zu … 
Um die Bedeutung der Verkündung 
des Wortes Gottes zu unterstreichen, stehen zum Vortrag des Evangeliums immer zwei Ministranten links und rechts neben dem Ambo. 
Mit den Flambeaux, die wir seit ein paar Jahren haben, wird das auch nicht allzu schwer. 
Früher dagegen … ja, früher, 
da war Ministrantendienst noch harte Arbeit mit schweren Leuchtern!

Gabengang

Was das ist, wird wohl jeder wissen, 
der einmal eine katholische Messe besucht hat: Brot (und meist auch Wein) stehen am Eingang der Kirche 
und werden von uns stellvertretend 
für die Gemeinde zum Altar gebracht 
und dem Priester übergeben.

Kollekte

Ja, von irgendwas müssen Kirche 
und Gemeinde ja leben, oder? 
Ganz ohne Geld geht’s leider nicht … 
An dieser Stelle können wir der Ge- meinde aber versichern, dass vom eingeworfenen Geld nicht ein Cent rein zufällig in Ministrantentalaren verschwindet … 
Jedenfalls ist das Kollektieren
bei uns Aufgabe der Ministranten.

Kerze Kommunion

Diesen Dienst hat sich der Diakon bei unserer früheren französischen Partnergemeinde in Metz abgeguckt. Nach dem Friedensgruß stellen sich zwei Minis mit einem Flambeaux links und rechts neben den Altar und stehen somit symbolisch für die Gegenwart des Lichtes Christi im gewandelten Brot. Während der Kommunionausteilung stehen sie dann neben Priester (und Diakon).

"Stephanus-Klingeln"

Wenn nach der Kommunion die übrig gebliebenen Hostien in den Tabernakel gestellt werden, wird bei uns noch einmal geklingelt. Zunächst hieß das „Abklingeln“. Weil das aber etwas abwertend klingt, wurde es – ganz unbescheiden! – in „Stephanusklingeln“ umbenannt, weil nämlich Stephan irgendwann die Idee kam, diesen an sich alten Dienst bei uns wieder einzuführen. 

Weihrauch

Die Aufgabe 
eines Ministranten schlechthin!  
Deshalb werden bei uns 
die Ministranten auch erst 
nach einigen verdienstvollen Jahren 
für diesen hochquailifiziert 
und verantwortungsvollen Dienst geschult!

Kreuz

An großen Festtagen 
ziehen wir nicht auf kurzem Weg 
von der Sakristei zum Altar und wieder zurück, sondern durch die Kirche bzw. durch den Mittelgang nach vorn. 
Hierbei wird durch einen von uns 
ein Kreuz vorweg getragen,
das in der Regel von zwei Kerzenträgern begleitet wird.

Türkollekte

… am Ausgang, 
erklärt sich eigentlich von selbst.
Ein sehr unbeliebter Job, da man erst als Letzter die Kirche verlässt
(na gut, als Vorletzter – immer noch  
 früher als „die Chefin“).

2009 – Stephan